Linux Mint 20 Netzlaufwerke mounten

Viele Neu-Einsteiger haben immer wieder die gleichen Probleme und Fragen. Das Thema Netzlaufwerke einbinden / mounten ist eines davon. Das Internet ist voll von Anleitungen diesbezüglich und jede ist im Kern so gut wie gleich. Daher lege ich Euch mal eine andere Möglichkeit ans Herz, die nicht voraussetzt, dass man die fstab bearbeitet. Als normaler Nutzer möchte man möglichst nichts mit den Befehlen am Hut haben und daher habe ich genau für diese Leute eine Variante gefunden, die ebenso zum Erfolg führt.

Starten Sie Ihr Linux Mint 20

Öffnen Sie die Anwendungsverwaltung.

Samba Server bei eigenen Freigaben installieren (Optional)

Vorwort: Die Installation des Samba Paketes, können Sie auch weglassen, wenn Sie selbst keine eigenen Freigaben auf dem Linux Rechner anbieten wollen. Zum schlichten Einbinden von Freigaben, die sich auf anderen Servern/Rechnern befinden, brauchen Sie das Paket nämlich nicht.

Suchen Sie dort nach Samba und installieren Sie das Paket.

Anwendungsverwaltung Samba Eintrag
Anwendungsverwaltung Samba Eintrag

Im Anschluss öffnen Sie ein Terminal und geben dort folgendes ein (Alternativ können Sie die Datei auch über den Datei-Explorer Nemo im Textbearbeitungsmodus öffnen lassen):

sudo nano /etc/samba/smb.conf

Suchen Sie dort den workgroup Eintrag und schreiben Sie hinter dem = Zeichen Ihre Arbeitsgruppe. Standard in Windows Netzwerken ist WORKGROUP.

Beispieleintrag:

workgroup = WORKGROUP

CIFS-Utils für das schlichte Einbinden von anderen SMB/CIFS Freigaben installieren

Suchen Sie in der Anwendungsverwaltung nach Cifs-utils und installieren Sie das Paket, falls dies noch nicht der Fall sein sollte. Dieses Paket ist zwingend erforderlich, wenn Sie auf andere, in Ihrem Netz, freigegebene Ordner zugreifen wollen. Normalerweise ist dieses Paket unter Linux Mint schon vorinstalliert.

Starten Sie einmal neu – nur nötig, wenn Sie den Samba Server installiert haben.

Benutzerdaten für die jeweilige Freigabe eingeben

Öffnen Sie nun den Datei-Explorer Nemo.

Schreiben Sie oben in die Adresszeile: smb://SERVER_IP_ADRESSE/SHARE (Die Server-IP ist natürlich einzutragen, ebenso wie das Share) Wenn Sie mehrere haben ist es egal, welches sie nehmen. Sie müssen das nur einmal pro Server machen!

Im darauf folgenden Dialog wird nach den Kontodaten gefragt. Tragen Sie also den Benutzernamen ein, die Domain/Arbeitsgruppe und das Passwort. Unten wählen Sie noch aus, dass das Passwort nie vergessen werden soll.

Wenn die Daten korrekt waren, dann öffnet sich im Anschluss auch der Ordner/Freigabe.

Da bei jedem Neustart das Netzlaufwerk aber nicht mehr gemountet ist, habe ich eine kleine Hilfe für Euch. Ihr könntet zum Beispiel auf Eurem Schreibtisch via Rechtsklick einen neuen Starter erstellen lassen.

Einen Namen könnt Ihr Euch selbst ausdenken und als Befehl gebt Ihr einfach folgendes an:

nemo smb://SERVER_IP_ADRESSE/SHARE

Dadurch wird automatisch beim Klicken auf diesen Eintrag, das Share gemountet und eingebunden. Ein Icon könnt Ihr aus den bestehenden wählen, die im Datei-Explorer angezeigt werden. Der Nachteil ist, dass Ihr für jeden Server dann einen Starter bräuchtet. Der Vorteil ist aber, dass auch wirklich nur dann das Netzlaufwerk gemountet wird, wenn man es auch wirklich braucht. Zudem müsste man nicht noch zusätzlich die fstab bearbeiten. Gerade Neulinge tun sich sehr schwer damit. Deshalb habe ich Euch mal eine andere Variante gezeigt.

Die gespeicherten Passwörter findet Ihr im Linux Mint Menü unter “Passwörter und Verschlüsselung”. Ihr hättet jederzeit die Möglichkeit dort die Passwörter zu ändern.

Passwörter & Verschlüsselung Netzwerk-Passwort
Passwörter & Verschlüsselung Netzwerk-Passwort

Die rechte Maustaste auf den Eintrag Netzwerk-Passwort rechts und dann Eigenschaften öffnet den Dialog um das Passwort ändern zu können.

Zum Anfang!

18 Antworten auf „Linux Mint 20 Netzlaufwerke mounten“

  1. Top. Nicht so ein Idioten-Fach-Chinesisch. Da werden für Neulinge Sachen vorausgesetzt die man nicht wissen kann und erst im Internet nachschlagen muss. Hier mal was verständliches. Super.

  2. Den richtigen Fachmann erkennt man daran, dass er auch für Laien eine Problemlösung verständlich darlegen kann. Von daher schließe ich mich hier an und sage Dank.

  3. Als Linux-Anfänger hab ich mich sehr über die eingängige Lösungsbeschreibung gefreut.
    So kann es auch für Laien ohne Windows gehen.
    Super! Vielen Dank!

  4. Hallo
    Danke für die tolle Anleitung. Eine Bemerkung, sollte man nicht anstatt der IP-Adresse den DNS Namen eintragen. Die IP-Adresse kann ja ändern?

    1. Hallo Marcel,

      natürlich kann man das machen. Ich vermeide das persönlich immer, da wenn der DNS Server ausfällt oder eine Störung vorliegt, egal welcher Art, würde das alles nicht mehr funktionieren. Da die Server in meiner Umgebung stets feste IP Adressen haben, ändern sich jene auch nie bei mir. Bei mir bekommen nur die Clients dynamische Adressen.

      Es gibt aber auch bei der Zuweisung von dynamischen IP Adressen die Möglichkeit, Adressen für bestimmte Clients zu reservieren. Das muss der DHCP Server aber können.

      Mach einfach das, was dir persönlich besser gefällt und zu deiner Umgebung passt. Ein richtig oder falsch gibt es da nicht.

  5. Die Antwort ist prima, allerdings wollte ich smb wegen Geschwindigkeit und PW vermeiden.
    In meiner fstab werden nfs-Ordner in meine Mint Client-Struktur verschieden gemounted. Das hat bis Min 19 auch prima und stabil geklappt. Seit Mint 20 funktioniert das leider nicht mehr stabil. Da mein NAS (Synology) die Platten bei längerer Nichtbenutzung abschaltet dauert es vermutlich zu lange bei WOL bis die Platten für das Mounten ready melden. Gibt es ein Tipp, wie man das zeitlich hinbekommt, dass das mounten erst erfolgt, wenn das Netzwerk bereit ist bzw. die Platten ready sind. Weiß jemand, wie und wo man das protokolliert nachschauen kann wo das Problem liegt ?
    Vielen Dank schon mal im Voraus
    Bernd

    1. Kann mich den Vor-Kommis nur anschließen. Der Link über den “Samba”-Server ist für einen Linux-Unerfahrenen erheblich einfacher gemacht, als einen weiteren festen Mount-Punkt in “fstab” per Texteditor zu erstellen (mit dem Risiko, daß nachher etwas nicht mehr funktioniert!). Nur kostet es immer Zeit, solch’ eine gute Idee aus den vielen Suchergebnissen herauszufinden…

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