Synology NAS – Wie man den Defekt einer Festplatte bemerkt/erkennt

Im Laufe der Zeit kommt es bei Festplatten zu Ausfällen. Manche sterben schon kurz nach dem Kauf, dass sogenannte Montagsmodell und wieder andere halten wenigstens bis zum Garantieende durch, was auch wieder schlecht für Sie ist, wenn diese kurz nach Ablauf der Garantie kaputt gehen.

Prolog

Festplatte geöffnet. Schwenkarm mit Lesekopf knapp über dem Platter (Scheibe)
Festplatte geöffnet. Schwenkarm mit Lesekopf knapp über dem Platter (Scheibe)

Vertraue nie der DSM Zustandsanzeige der Festplatten!

In der Vergangenheit wurden Nutzer sehr oft überrascht, da von jetzt auf gleich – scheinbar – eine Festplatte ausfiel.

Das stimmt aber meistens nicht, denn die betroffene Festplatte hatte wahrscheinlich schon seit Wochen/Monaten einen bedenklichen Zustand erreicht. Das DSM merkt aber nicht immer sofort, ob da was im Argen liegt. Es fällt früher auf, wenn man einen einfachen S.M.A.R.T. Test via Aufgabe plant und dies täglich durchführen lässt. Das ist noch vertretbar und dauert nur ein paar Minuten.

Von dem erweiterten S.M.A.R.T. Test rate ich jedoch dringend ab, da dies mehrere Stunden dauern kann und die Platte sehr stark beansprucht wird. Das lässt diese deutlich schneller altern und außerdem wäre dieser erweiterte S.M.A.R.T. Test das Letzte, was sie durchführen lassen wollen, wenn die Platte wirklich kurz vorm Ableben ist!

Ana­lo­gie: Mit einem gebrochenen Bein läuft es sich nicht gut beim Marathon. 😛

Der Seagate IronWolf Health Test ist herstellerfreundlich und handelt stets im Interesse des Herstellers. Daher wird da auch gerne ein oder beide Augen zugedrückt, selbst wenn die Platte nicht mehr in Ordnung ist. Man will schließlich nicht, dass Sie, als Kunde einen Garantiefall eröffnen. Das würde nämlich bedeuten, dass man Geld verliert. Daher wird auf Teufel komm raus die Nicht-mehr-OK Meldung so weit es geht hinausgezögert. Eventuell fällt die Platte dann nämlich aus den Garantieansprüchen raus, da man lange genug das Alles-OK-Kredo heruntergebetet hatte und diese nun nicht mehr haften müssen.

Daher gilt:

Schauen Sie sich die S.M.A.R.T. Werte aller Festplatten im Detail, regelmäßig, immer sehr gut an! Benutzen Sie keine Herstellerdiagnose-Tools, um sich den Zustand der Festplatte bewerten zu lassen. Selbst ist der/die Mann/Frau bei der Interpretation der Werte. Wenn das Wissen fehlen sollte, so fragen Sie in entsprechenden Foren nach.

Was sind die Anzeichen für einen bevorstehenden Ausfall einer Festplatte in Ihrer Synology NAS?

Auffälligkeiten der Hardware

  1. Sie hören eine Ihrer Festplatten deutlicher als sonst. Sie wird lauter.
  2. Klick- und Klackergeräusche sind auch sehr verdächtig und sollten Sie hellhörig werden lassen.
  3. Schrille/kreischende Geräusche. Da liegt wohl der Arm auf der Platte auf. Nicht gut, um das trivial auszudrücken!
  4. Die HDD LEDs der Synology NAS verhalten sich auffällig. In Kombination mit dem nicht-reagieren der DSM Oberfläche oder bei einer deutlich wahrnehmbaren Trägheit, sollte man dies prüfen. Schauen Sie sich die HDD LEDs gut an. Am besten im Ruhezustand ohne das Zugriffe stattfinden. Was sehen Sie? In den meisten Fällen sind die gesunden Platten am Dauerleuchten und die Defekte blinkt alleine wie verrückt. Gerade wenn Sie ein RAID (0,1,5,6,10 oder SHRI, SHRII) betreiben, sollten Sie immer bedenken, dass dies nicht normal ist, da bei einem RAID Verbund immer ALLE Platten Lesen, als auch Schreiben müssen. Da das hier aber eindeutig nicht der Fall ist, sehen Sie anhand der einzelnen Platte auch direkt, welche voraussichtlich auch kaputt ist. Wie praktisch!

Auffälligkeiten der Software/DSM

  1. Wenn Sie modellgleiche Festplatten im System verbaut haben, ist es zudem einen Blick Wert wie warm jede einzelne Platte wird. Auffällig wäre es auch, wenn eine deutlich aus der Reihe tanzt und 5+ C° mehr hat als alle anderen. Das kann nun bauliche Gründe haben, beispielsweise wenn diese Platte links und/oder rechts von sich weitere Platten stecken, so wärmen diese die mittlere natürlich auch ein wenig auf. Das sollte man dabei natürlich nicht vergessen.
  2. Ihre NAS wird träge! Warum? Meistens geht das mit fehlerhaften Sektoren einher. Wenn versucht wird auf defekte Bereiche zuzugreifen, versucht die Platte, den Sektor erneut zu lesen. Das wird ein paar Mal versucht bis dieser letztendlich als Offline_Uncorrectable markiert wird. Bedeutet soviel wie, dass der Sektor nicht wiederhergestellt werden kann und somit zerstört/unbenutzbar ist. Andernfalls wird dieser als wieder zugewiesen markiert.
  3. Kopier- und/oder Schreibvorgänge brechen ab oder haken hin und wieder.
  4. Auch ein BSOD des Clients beim Kopieren/Löschen ist keine Seltenheit.
  5. Auftretende Datei CRC-Fehler(Cyclic Redundancy Checksum).
  6. Sie können sich nicht mehr in das DSM einloggen! Das ist lediglich ein Indiz dafür! Es kann auch einfach sein, dass die Synology gerade am Limit läuft und überlastet ist!
  7. Nach dem Login im DSM erhalten Sie die Warnung, dass das Volume fehlerhaft/abgestürzt ist, was ein Indiz für den bevorstehenden Tod einer der Festplatten sein kann.

    Volume fehlerhaft/abgestürzt

Finden Sie unbedingt den Grund dafür heraus! Die fehlerhafte Platte einfach wieder einzubinden ohne sich Gedanken über den Grund zu machen, ist leichtsinnig und wird auch meistens sofort oder zeitnah nach dem Wiedereinbinden bestraft.

Ein einfacher Grund kann sein, dass die Platte nicht zu 100% richtig im Slot steckt, dass Kabel nicht mehr in Ordnung ist oder die Kontakte eventuell verschmutzt sind. Im schlimmsten Fall ist der SATA-Controller nicht mehr in Ordnung. Dann betrifft dies aber meist mehrere Ports.

Sie fragen sich wie das passieren kann?

Beim Umstellen/Transportieren des Gerätes an einen anderen Ort, beim Austauschen von Festplatten oder schlicht beim Säubern des Geräts. Wenn das der Fall ist, so fällt der UltraDMA-CRC-Error Wert nämlich von 200 ab (200 ist der Sollwert!). Das DSM zeigt das unter anderem als “Neuverbindungen” an. Das muss nicht zwangsläufig heißen, dass die Festplatte defekt ist!

Sollte es nämlich wirklich an einem Kabel oder an verdreckten Kontakten gelegen haben, so wird der Wert wieder auf 200 ansteigen (Sollwert), wenn Sie das Kabel getauscht oder die Kontakte gesäubert haben.

Hierzu eine kleine Geschichte:

HDD NeuverbindungenIch habe selber eine solche Platte in meinem Besitz, die ich nach dem Kauf für eine Datensicherung in einen Festplattenwechselrahmen einbaute. Dieser war aber defekt und somit fiel der Wert von 200 auf 195 ab und der Rohdatenwert für den Eintrag stieg an. Auf 847 in dezimal.

HDD Neuverbindungen SMART

Nach einer gründlichen Prüfung meinerseits und nach der Feststellung, dass der Wechselrahmen die Ursache für das Problem ist, baute ich diese in mein NAS ein. Natürlich zeigt mir das DSM genau diese Neuverbindungen an und bei dem monatlichen Gesundheitsbericht der Festplatten wird genau jene bemängelt. Wie Ihr seht hat all das eine Vorgeschichte. Wichtig ist nur, dass der Wert nicht weiter ansteigt! Merkt euch also den Zählerstand nach der Fehlererkennung und dessen Behebung. Diese Platte ist absolut in Ordnung! Geschichte: Ende.

Wie Sie sehen haben Sie genug Möglichkeiten herauszufinden, welche Platte in welchem Slot defekt ist. Schwierig wird es meist nur dann, wenn Sie sich nicht mehr im DSM anmelden können. Ein Festplattenausfall führt nämlich nicht automatisch zu dem Auswurf der Platte aus dem Speicherpool, was dann auch dazu führen würde dass das DSM wieder “normal” funktionieren würde. Daher Obacht! Fehlerhafte Sektoren würde diese unter Umständen nämlich nur richtig träge machen.

In meinem speziellen Fall habe ich 4 Platten je 3TB in einem RAID 5/SHR1. Ich habe also die Ausfallsicherheit einer Festplatte.

Wie geht man denn jetzt am besten vor, wenn eine Anmeldung in der DSM Oberfläche nicht mehr funktioniert und man somit auch nicht mehr nach gucken kann, was genau das Problem ist?

Das ist nicht so einfach, da wenn Sie falsch vorgehen ist Ihr gesamtes RAID 5 kaputt und auch alle Daten wären dann futsch. Wenn Sie beispielsweise eine gesunde Platte ausbauen würden und dann das System starten würden, so werden Sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit alle Daten verlieren. Je nach RAID-Typ natürlich!

Meine Herangehensweise:

Sie können sich noch im DSM anmelden:

Im Speichermanager markieren Sie die fehlerhafte Platte und klicken im Anschluss auf Laufwerk identifizieren. Dadurch wird die markierte Platte für die angegebene Zeit markiert:

DSM Laufwerksidentifikation
Laufwerksmarkierung setzen

Die LED der NAS des betroffenen Laufwerksschachts wird dann orange aufleuchten, bis die Zeit abgelaufen ist oder Sie die Platte getauscht haben. In dem Beispielbild leuchtet die LED 3 orange.

Synology-NAS Laufwerksidentifikation

Bei kleinen NAS Systemen ist meistens klar, welcher Schacht nun der Dritte ist. Hier ist das nicht der Fall, denn:

  • Meinen die hier den dritten Schacht von links oben in der ersten Reihe? In diesem Fall: Ja, tatsächlich! Das Bild stammt aus dem Handbuch.
    RS1219Plus Handbuch Laufwerksnummern
  • Meinen die hier den dritten Schacht von rechts oben in der ersten Reihe?
  • Oder wird immer von oben nach unten gezählt?
  • Ist es Zufall/Willkür das die Zahlen 1-4 über den LEDs beschriftet sind und 5-8 unter den LEDs, was natürlich ein Indikator für die Schächte sein kann? Auch wenn alles logisch zu sein scheint, verlassen Sie sich nie darauf!

Je nachdem in welchem Land man heimisch ist, dürfte das zu diversen Irritationen führen. Es lesen nämlich nicht alle von links nach rechts 😉

Wenn die Laufwerksschächte mit Nummern beschriftet sind – was man immer machen sollte liebe Planer/Konstrukteure solcher Geräte… -, stellt sich die Frage natürlich nicht. Hier aber sehr wohl.

Daher schauen Sie deshalb in dem Handbuch nach, wie die Belegung der Schächte ist, wenn diese nicht mit Nummern versehen sind.

Nachdem nun klar ist, welche die richtige Platte ist, können Sie diese entweder während dem Betrieb ausbauen oder halt das System zuvor herunter fahren. Das obliegt Ihnen.

Sie können sich nicht mehr im DSM anmelden:

Fahren Sie die Synology NAS herunter. Ich weiß natürlich, dass die Systeme Hot-Swap fähig sind, aber so schließen Sie aus, versehentlich eine gesunde Platte auszubauen. Wenn Sie sich nämlich nicht zu 100% sicher sind, dass die auszubauende Platte auch die Richtige ist, dann fahren Sie das Gerät immer herunter!

In wenigen Fällen können Sie das aber gar nicht mehr, da diese einfach nicht reagiert wegen dem Defekt der Platte. Wenn das der Fall bei Ihnen ist, bleibt Ihnen nur die Holzhammer-Methode übrig und Sie müssen den Netzstecker ziehen.

Ziehen Sie nun die auffällige Platte aus dem Schacht heraus. Entfernen Sie den Rahmen und bauen Sie diese Platte temporär in einen Rechner ein. Praktisch wäre, wenn Sie einen Festplattenwechselrahmen in Ihrem PC verbaut hätten.

Vorweg: Ändern Sie nichts an den Partitionen und schreiben Sie auch keine Daten auf die Platte!

Schnappen Sie sich ein S.M.A.R.T.-Tool. Entweder benutzen Sie dafür CrystalDiskInfo unter Windows oder Gsmartcontrol (Über die Anwendungsverwaltung installieren) unter Linux.

CrystalDiskInfo wird Sie durch einen Warnton darauf hinweisen, dass mit der Platte etwas nicht stimmt.

Auf welche Werte sollten Sie besonders achten?

  1. Pending Sectors
  2. Offline_Uncorrectable
  3. Relocated Sectors
  4. UltraDMA-CRC-Error
  5. Multi-Zone Error
  6. End-to-End-Error

Es gibt natürlich noch deutlich mehr, aber die ersten drei in der Liste sind wohl der Grund dafür, warum die meisten Festplatten die Füße hochlegen. 😀 Die müssen halt auch irgendwann mal schlafen.

Sollten die Rohwerte nicht den Wert 0 innehaben, so haben Sie die richtige Platte zwischen! Je nachdem welches Programm Sie zum Auslesen der S.M.A.R.T. Werte verwenden, werden die Rohdaten entweder im Hexadezimalsystem oder im Dezimalsystem angezeigt. Das nachfolgende Bild zeigt diese Werte im Hexadezimalsystem an. Beim überfahren mit der Maus über das “Vorsicht” Label, werden Ihnen die gelbmarkierten Bereiche in lesbaren Werten angezeigt.

S.M.A.R.T. Werte einer Festplatte
S.M.A.R.T. Werte einer Festplatte mit fehlerhaften Sektoren. In diesem Beispiel ist der Grenzbereich erreicht und ein Arbeiten mit der Festplatte nicht mehr möglich! Ein zusätzliches Klickgeräusch verfeinert das Ableben der Platte.

Meine hatte ~20000 kaputte Sektoren. Totalschaden!

In seltenen Fällen ist selbst das Auslesen der S.M.A.R.T. Werte nicht mehr möglich. Wenn das der Fall ist, so haben Sie jedenfalls die richtige Platte zwischen! Das Auslesen von defekten Festplatten dauert meist auch deutlich länger als bei gesunden Platten.

Hier beginnt der schmale Grat!

Sie können die Synology NAS in einem RAID 5/SHR1 auch ohne die defekte Platte hochfahren. Natürlich werden Sie dann die Meldung erhalten, dass das Volume degraded ist. Klar, es fehlt eine Platte. Was sie sich vor Augen halten müssen ist, dass wenn noch eine weitere Platte ausfällt, ALLE ihre Daten unwiderruflich weg sind. Da sie so oder so eine neue Platte besorgen müssen um die Defekte zu ersetzen, obliegt es Ihnen, wie Sie bis zum Eintreffen agieren. Ich würde das System aber schonen und keine wilden Kopierorgien starten! Und am besten lassen Sie die Kiste einfach solange ausgeschaltet.

Als kleine Randnotiz möchte ich aber noch anmerken, dass wichtige Daten immer in doppelter/dreifacher Ausführung vorzuliegen haben! Wenn es sich um kritische Daten handeln sollte, dann ist auch ein Off-site Backup immer Pflicht. Ihre Wohnung/Unternehmen könnte ja auch mal brennen oder Ihr Inventar bei einem Einbruch entwendet werden!

Wie kann man sich schützen um vor dem Ausfall der Platte noch reagieren zu können?

Das DSM bietet die Möglichkeit an, regelmäßige S.M.A.R.T. Tests durchführen zu lassen. Über den Speichermanager, können sie bei HDD/SSD, im Register “Test Planer”, eine zeitlich gesteuerte Überprüfung durchführen lassen. Sie können dabei den Schnelltest oder den Erweiterten Test (Nicht zu empfehlen!) verwenden oder auch beides. Auch ist eine E-Mail Benachrichtigung möglich bei schwerwiegenden oder kritischen Fehlern. Diese stellen Sie über die Systemsteuerung im Unterpunkt: “Benachrichtigung” ein. Eine fehlerhafte Festplatte wäre jedenfalls ein kritischer Fehler, der eine Benachrichtigung nach sich ziehen würde.

So wirklich gut funktioniert das allerdings nicht. Ich hatte selber schon den Fall, das eine Platte über 7000 kaputte Sektoren hatte, aber der S.M.A.R.T. Test und das DSM immer noch “In Ordnung” angezeigt haben. So wirklich verlass scheint darauf also auch nicht zu sein. Am sichersten fahren Sie immer noch, wenn Sie selber regelmäßig die S.M.A.R.T. Werte überwachen und sich nicht blind auf die Benachrichtigung verlassen und für den Notfall auch immer aktuelle Backups parat haben. 🙂

Zum Anfang!

15 Antworten auf „Synology NAS – Wie man den Defekt einer Festplatte bemerkt/erkennt“

  1. Hallo,
    interessanter Beitrag. Ich habe die gleiche Synology Konstellation 4 x 3 TB in Raid 5. Mich irritiert zur Zeit folgendes: auf der Synology werden mir keine Fehler angezeigt; ich habe die Synology jedoch auch in Home Assistant eingebunden und da werden jede Menge unterschiedlicher Daten über Sensoren ausgelesen. Da kriege ich auf allen Platten entweder den Hinweis “Exeeded Max Bad Sectors” oder auch “Below Minimum Remaining Life”. Mich verwundert das sehr, da ich erst vor kurzem eine fehlerhafte Platte ausgetauscht habe und bei dieser Platte auch die gleiche Fehlermeldung erhalte.
    Was sollte ich da am besten machen??
    Gruß,
    Herbert

    1. Im Speichermanager werden dir unter HDD/SSD => Betroffenes Laufwerk auswählen und auf Integritätsstatus klicken, keine Fehler angezeigt? Stehen dort sämtliche Zähler noch auf 0? Bis auf die Betriebsstunden und Temperatur versteht sich. Verlasse dich nicht auf den Text: “In Ordnung” oder auf die Grüne Schrift. Bis sich das mal rot einfärbt ist meistens schon der Super-GAU eingetreten. 😀

  2. Danke für den Hinweis; habe es überprüft: alle Platten stehen noch auf NULL. Dann brauche ich also nichts zu machen? Eigenartig, dass die Sensoren in Home Assistant etwas anderes anzeigen.

    1. Beim NAS scheint ja dann alles okay zu sein.

      Nun, es ist in der Tat merkwürdig, woher die Home Assistant Software die Daten nimmt. Laut der Meldung sind ja angeblich schon eine kritische Anzahl an fehlerhaften Sektoren aufgetreten… Nur, wo bitteschön? Dein NAS kann es nicht sein, denn du hast dich ja davon selbst überzeugt das alle Platten nach wie vor bei 0 stehen. Meint der vielleicht doch einen anderen Rechner/System bei dir? Ich kenne die Home Assistant Software und dein privates Konstrukt aber auch nicht. Aber wenn du schon so eine App benutzt, dann hast du doch bestimmt alle Geräte dort eingebunden oder nur das NAS? Dann wird es wohl eines der anderen Geräte sein.

      Zeigt Dir die App denn explizit an, dass das NAS das Problem ist oder vermutest du das nur, weil du das keinem Gerät zuordnen kannst?

  3. Die Einbindung der Synology in Home Assistent ist eindeutig und erfolgt über die entsprechenden login Daten. Bei meinem NAS werden dann über 40 Sensoren angezeigt, die auch ansonsten alle stimmen: Temperatur, Auslastung etc. pro Platte.
    Die Daten kommen also von der Synology, Frage ist nur, wer die entsprechenden Schwellwerte definiert hat? Schreibt Synology da etwas vor was bad sector etc angeht?

    1. Synology schreibt da gar nichts vor. Die Schwellenwerte für die Festplatten setzt der jeweilige Festplattenhersteller. Die Schwellenwerte interessieren normalerweise aber auch erst mal nicht, denn die Rohdaten sind die eigentlich wichtigen Daten. Sonst musst du Dir wirklich mal die S.M.A.R.T. Werte jeder einzelne Platte im Detail ansehen.

      Steht bei irgendeiner Platte bei Offline_Uncorrectable Sectors, Rellocated Sectors, Pending Sectors ein Rohdatenwert größer als 0? Wenn ja, dann stimmt die Sensormeldung und die Platte segnet wirklich bald das Zeitliche. Frag mich nicht, warum dann die Übersicht keine Mängel anzeigt. Das müsstest du dann Synology fragen.

      Das die Laufzeit einer Platte bemängelt wird kann man ignorieren, wenn es sich um eine HDD handelt und NICHT um eine SSD! Es gibt Platten die erreichen den Laufzeitschwellenwert, halten aber noch Jahre. Viel wichtiger ist die Meldung bezüglich der Sektoren.

  4. Lasse gerade auf einer Platte den erweiterten SMART Test laufen. Das scheint länger zu dauern. Werde morgen sehen, was dabei herauskommen wird.

  5. Hallo zusammen,

    habe seit Dezemeber 2020 eine neue DX517 Expansioneinheit an meine DS918+ angeschlossen. Leider habe bei beiden eingesetzten Platten (sind nagelneu) eine steigende Anzahl an Neuverbindungen S.M.A.R.T. Wert 199, Rohdatenwert steigt an (mittlerweile bei ca. 60). Angeblich könnte das Kabel oder die Platine defekt sein. Jetzt wollte ich die beiden eingesetzten Platten von Schacht 1+2 auf Schacht 3+4 umstecken.
    Frage 1:
    Kann ich das bedenkenlos tun OHNE DATENVERLUST oder müssen die in Schacht 1+2 bleiben?
    Die Reihenfolge würde ich natürlich beibehalten also 1 in 3 und 2 in 4 umstecken.
    Frage 2:
    Und wie wahrscheinlich ist es, dass das mitgelieferte eSATA Kabel tatsächlich defekt ist oder von ausseren Störeinflüssen betroffen ist?
    Frage 3:
    Muss ich aufgrund der steigenden Neuverbindungen einen Ausfall o.ä. rechne?

    Ich habe keine Sektorenfehler o.ä.!
    Mein NAS+DX517 ist nicht langsam auch ich merke ich keine sonstigen Fehler oder oder.

    Wäre für brauchbare Hilfe sehr sehr dankbar. Viiiiiielen Dank und bleibt gesund.

    1. Hallo Klaus,

      Zu Nr.1:

      Nein, je nachdem wie das konfiguriert ist, ist ein Umstecken in andere Schächte ohne Datenverlust nicht möglich. Auf der sicheren Seite bist du also nur dann, wenn du all deine Daten auf diesen Platten zuvor nochmal irgendwohin sicherst (USB-Platte, anderer Rechner/Server oder ähnlich). Aber ein Backup wird ja wahrscheinlich eh vorhanden sein.

      Ich persönlich würde vor diesem Gedanken aber wirklich erst einmal testen, ob die anderen Schächte davon auch betroffen sind. Irgendeine leere Platte einbauen (als Basislaufwerk ohne SHR) und einfach mal ein paar Daten draufschreiben lassen. Sollte sich der Zähler dieser Platte auch erhöhen, dann bringt dir dein Gedanke absolut nichts. Dann hättest du ja nur das Problem verlagert. Von Schacht 1+2 auf 3+4. 🙂

      Wahrscheinlich ist es “nur” das Kabel. Es ist allerdings auch nicht ausgeschlossen, dass auch die Platine einen Hau weg hat. Bei den normalen nicht-Expansionseinheiten existieren innerhalb des Geräts keine SATA Kabel, denn die Festplatten werden über die Schächte direkt auf die Platine gesteckt. Freue dich lieber, wenn es nur das Kabel ist. Neu kaufen, austauschen und alles ist wieder gut. Das würde ich dir auch raten, bevor du alles an deinem System veränderst. Die Neuverbindungsmeldungen bleiben aber nach der Behebung bestehen. Es ist halt nur wichtig, dass du dir dann für jede Platte den Zähler merkst und dieser nicht weiter ansteigt nach dem Tausch des Kabels.

      Zu Nr. 2:
      Die Kabel sind alle genormt und müssen äußere Strahlung zu einem gewissen Grad vertragen. Gerade die eSATA Kabel, da diese besser geschirmt sind, als normale SATA Kabel. Normale SATA Kabel sind auch innerhalb des Rechners verbaut, wo auch ein elektrisches Feld vorherrscht durch andere PC Bauteile. Selbst die weniger geschirmten Kabel haben damit keine Probleme.

      Ich persönlich glaube auch, dass das Kabel hinüber ist. Vielleicht wurde es mal zu stark geknickt/gequetscht. Wer weiß… Gucke dir das Kabel mal genauer an. Aber selbst wenn du keine äußerlichen Beschädigungen sehen kannst, muss das nicht heißen, dass das Kabel in Ordnung ist. Aber bevor du da jetzt herum experimentierst und alles auseinander baust und veränderst, wäre es wirklich die einfachste Lösung einfach das Kabel zu tauschen. Das kostet doch “nix” und ist die schnellste und bequemste Lösung von allen!

      Zu Nr. 3:

      Da dies zwei Platten gleichzeitig betrifft, werden die Platten wohl in Ordnung sein. Aber nichtsdestotrotz kann man diesen Zustand nicht unverändert lassen. Denn diese Neuverbindungen treten ja immer dann auf, wenn die Prüfsummen nicht stimmen. Würdest du denn mit einem platten Reifen am Auto noch weiterfahren wollen? Das geht, ja klar, bis die Felge weggeschliffen ist. 😀

      Von mir bekommst du den Segen also definitiv nicht, dass du nicht handeln musst!

      Ich wünsche Dir noch frohe Ostern und bleib gesund. Grüß den Osterhasen!

      1. Hallo Stefan,

        danke für die schnelle und ausführliche Antwort. Du hast recht, ich werde das Kabel tauschen auch wenn es das nagelneue, mitgelieferte Originalkabel, welches nie geknickt oder gequetscht wurde, ist. Letztendlich die günstigste Lösung. Die 2 Platten in der DX517 gehören Zusammen mit den 4 Platten in der DS918+ zu einem SHR1 Verbund und wie du schon sagst, es betrifft nur die beiden nagelneuen Ironwolfs in der DX517 und das seit Anfang an. Die Platten (auch alles Ironwolf) in der DS918+ haben dieses Problem nicht. Was mir noch aufgefallen ist, wenn ich den erweiterten SMART Test auf den beiden DX517 Platten starte wird dieser nach gewisser Zeit wieder unterbrochen und die Anzahl der Neuverbindungen ist wieder gestiegen, auf der DS918+ passiert das nicht, der erw. SMART Test läuft durch.
        Kann man einen SHR1 Verbund auch wieder verkleinern, also diese 2 Platten (oder eine Platte) ohne Datenverlust entfernen?
        Danke und frohe Ostern!

        1. Hallo Klaus,

          ein verkleinern des RAID Verbundes ist nur möglich, wenn du das RAID/SHR komplett auflöst und neu erstellst mit weniger Platten. Ohne die kompletten Daten vorher zu sichern ist das nicht möglich. Das der Test unterbrochen wird ist klar, wenn die Verbindung zwischen dem DSM und den Platten abreist…

          Da das Gerät neu ist und da ja wahrscheinlich auch Garantie drauf sein wird, könntest du auch einen RMA Fall eröffnen. Dann können die sich damit auseinandersetzen und du bekommst dann auch alles kostenlos, repariert zurückgeschickt. Zuvor müsstest du aber wirklich alle Daten sichern und das RAID in der DS918+ neu erstellen. Das musst du selbst entscheiden.

  6. Hallo Stefan,

    noch eine weitere Frage.
    So ein eSATA Kabel wie das von Synology mitgelieferte ist garnicht so einfach zu bekommen (Besonderheit, es ist schraubbar). Würdest du auch ein nicht schraubbares (von Drittanbietern und nicht das von Sysnology) empfehlen, keine Ahnung ob das Kabel ohne Schrauben dann in den NAS-DX517-Steckern auch genug halt hat, ich höre beim einstecken des Originals nämlich kein Klicken also einrasten (oder es ist sehr leise) und denke die original Schraubverschlüsse habe somit vielleicht ihren Sinn? Preislich gibts keinen Unterschied, was soll ich nehmen…..hmmm?
    Danke.

    1. Das kommt immer ganz auf das Kabel an. Bei den normalen SATA Kabeln gibt es auch welche, die man einfach nur drauf steckt und nicht richtig fest sind. Die könnte man einfach ohne großen Kraftaufwand abziehen. Es gibt aber auch welche – diese sind auch mittlerweile weit verbreitet und Standard – die haben am Steckerkopf noch einen zusätzlichen Metallklipp der richtig in der Buchse einrastet. Das Kabel bekommt man dann nur ab, wenn man den Metallklipp zusammendrückt und zieht. Bei einer Expansionseinheit möchtest du auf keinen Fall, dass sich das Kabel einfach mal so während dem Betrieb löst. Das bedeutet nämlich Datenverlust! Daher wäre die schraubbare Variante zu empfehlen. Aber! Ich habe dir in dem oberen Kommentar bereits geschrieben, dass es wohl besser wäre einfach einen RMA Fall daraus zu machen. Denn dann müssen die sich darum bemühen es zu reparieren. Außerdem besteht ja nach wie vor die Möglichkeit, dass mit der Platine etwas nicht stimmt. Spätestens dann müsstest du das Teil dann einschicken. Bei einem RMA Fall entstehen für dich auch keine Kosten. Ich weiß, es ist lästig und nervig.

  7. Hallo Stefan,

    Danke. OK ich habe mal ein Support Ticket erstellt und hoffe es muss nicht die DX517 getauscht werden. Ich vermute, ich könnte dann nicht einfach die Platten in die neue DX517 stecken und einfach weitermachen oder doch?
    Danke dir.

    1. Hallo Klaus,

      Wenn das Gerät ausgetauscht würde geht das. Dann müssen die selben Platten in den gleichen Slot wie bei der alten. Allerdings würde das auch bedeuten, dass du das Gerät dann während du auf das Neue wartest, nicht benutzt werden darf. Du dürftest das Gerät dann nicht ohne die Expansionseinheit starten, denn sonst wären die Daten weg. Du hast ja zwei Festplatten in der DS918+ und zwei weitere in der DX517. Und so wie du sagst gehören die alle zusammen und bedienen ein SHR1, was einem RAID 5 entsprechen würde. Wenn dann also zwei Platten fehlen würden; ist das ganze RAID hinüber.

      Für die Zukunft aber noch ein Rat: Diesem Problem kannst du in Zukunft entgehen, wenn du pro Gerät nur einen Speicherpool anlegst. Einen Speicherpool über zwei Geräte zu verteilen ist gerade wegen solch einem Szenario ungünstig. Hättest du das so gemacht, dann könntest du das Gerät auch ohne die Expansionseinheit starten. Dann hättest du einfach die zwei Festplatten solange auf Seite gelegt und wenn das neue Gerät da wäre, eingebaut und alles wäre wieder Tutti.

      Da du aber ja auch schon ein Ticket erstellst hast, kannst du die ja auch in einem mal Fragen, was die so vorschlagen würden. Vielleicht gibt es ja noch eine andere Möglichkeit, an die ich noch nicht gedacht habe.

      Gruß

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